Stationäre Blitzer und Radarfallen blitzen ja eigentlich immer nur „nach vorne“, bzw. die Vorderseite des Fahrzeugs. Und da das Kennzeichen bei Rollern immer hinten angebracht sind, können sich besonders fuchsige Rollerfahrer natürlich fragen: Kann ein Roller überhaupt geblitzt werden?
Die Antwort ist klar: Ja, auch auf einem Motorroller kannst du geblitzt werden. Denn der Blitzer löst immer dann aus, wenn die Geschwindigkeit überschritten wird – egal, ob es sich nun um ein Auto, Motorrad oder Motorroller handelt. Allerdings kann ein Blitzer von vorne natürlich nicht dein hinten angebrachtes Kennzeichen blitzen. Doch das ist kein „Freifahrtschein“ fürs Rasen, denn du kannst auch auf andere Art als Fahrer ermittelt werden. Außerdem gibt es Blitzer, die in beide Richtungen blitzen.
Das waren in aller gegebenen Kürze die wichtigsten Facts auf deine Fragen. Allerdings ist das Thema ein bisschen komplizierter, als dass wir es in einem kurzen Absatz beantworten könnten. Lies daher unbedingt noch weiter, damit du nicht auf blöde Gedanken kommst 😉.
Kann ein Roller geblitzt werden?
Wer kennt nicht diesen Schockmoment: Du fährst mit deinem Roller durch die Stadt, denkst dir nichts Böses, du hast ein richtig gutes Fahrgefühl, und FLASH! – plötzlich zuckt ein roter Blitz auf: Du wurdest geblitzt. Vielleicht bist du aber auch erst seit kurzem auf zwei motorisierten Rädern unterwegs und überlegst dir einfach aus Interesse heraus, ob ein Roller geblitzt werden kann.
Die Antwort ist ziemlich eindeutig: Ja, ein Blitzer löst auch bei Zweirädern aus, wenn diese zu schnell sind. Skurriler Weise gibt es ja auch Fotos von geblitzten Pferden. Du wirst dir aber wahrscheinlich eine ganz andere Frage gestellt haben. Nämlich:
Können die Behörden den Fahrer auf einem geblitzten Roller ermitteln?
Tja – und hier wird es ein bisschen schwieriger. Denn natürlich blitzt die Radarfalle deinen Roller nur von vorne, und da das Kennzeichen ja in der Regel hinten ist, ist zumindest dein Kennzeichen nicht auf dem Foto zu sehen.
Außerdem trägst du ja hoffentlich immer einen Helm (denn Rollerfahren ist nicht ungefährlich!) – und dadurch wird es fast unmöglich, dich zu identifizieren. Da könntest du ja jetzt auf die Idee kommen, einen F*ck auf Geschwindigkeitskontrollen zu geben, da du ja als Rollerfahrer quasi gegen Blitzer immun bist?
Sorry, aber das ist nicht nur leichtgläubig, sondern auch gefährlich. Denn natürlich können die Behörden auch auf andere Wege herausfinden, wer da zu schnell gefahren ist – auch ohne scharfes Bild von Kennzeichen und Fahrer.

Wie ermitteln die Behörden den Fahrer?
Es ist natürlich für die Behörden viel einfacher, dich zu ermitteln, wenn sie ein Foto von deinem Kennzeichen und idealerweise auch von deinem Gesicht haben. Aber auch wenn das viele Verkehrsteilnehmer glauben (oder hoffen), sind die Verkehrsbehörden nicht ganz blöd.
Beidseitige Blitzer
So gibt es einerseits einfach Blitzanlagen, die dich von vorne und von hinten blitzen. Also wird auch dein Kennzeichen, das hinten am Roller montiert ist, gestochen scharf zu sehen sein. In manchen Ländern ist das sogar teilweise der Standard.
Weitere Identifizierungsmöglichkeiten
Daneben haben Behörden noch mehr Optionen, den Fahrer „aufzuspüren“ und dann zur Rechenschaft zu ziehen.
- Fahrtenbuchauflage
Die Behörden haben die Befugnis, eine Fahrtenbuchauflage anzuordnen, um so den wahren Täter zu ermitteln, der mit dem Roller von einem Blitzer erfasst wurde. - Abgleich mit registrierten Rollern
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, die aufgenommenen Fotos mit registrierten Rollern im gleichen Bezirk zu vergleichen, insbesondere wenn du von vorne geblitzt wurdest. Dabei kann es auch sein, dass die Behörden dir einen Besuch abstatten. - Mobile Blitzer gegen Wiederholungstäter
Die Polizei kann mittels mobiler Blitzer versuchen, das Roller samt Fahrer auf einer routinemäßig genutzten Strecke zu identifizieren, beispielsweise auf dem täglichen Arbeitsweg. Auffällige Merkmale in deinem Gesicht, an deiner Schutzkleidung oder am Roller selbst können zusätzlich bei der Identifizierung behilflich sein.

Andere Methoden zur Geschwindigkeitsmessung
Außerdem gibt es neben den stationären Blitzern und „Radarfallen“ ja noch andere Möglichkeiten, mit denen die Polizei deine Geschwindigkeit messen kann. So stehen Polizisten manchmal an versteckten Stellen und „schießen“ auf dich mit der „Laserpistole“. Das ist ein mobiles Gerät, mit der deine Geschwindigkeit ebenfalls gut überprüft werden kann.
Und dann gibt es noch eine Methode, die aber eigentlich eher auf Autobahnen benutzt wird. Dennoch wollen wir sie hier kurz erwähnen: Die Polizei fährt in einem „zivilen“ Auto hinter dir her und ermittelt dank eingebauter Kamera mit Geschwindigkeitsanzeige deine Geschwindigkeit.
Widerstand ist zwecklos – und Raserei gefährlich
Du siehst also: Nur weil das Kennzeichen an deinem Roller vorne ist, hast du noch lange nicht die Lizenz zum Rasen. Denn Polizei und Behörden haben immer eine Möglichkeit, den Raser zur Strecke zu bringen.
Obendrein wollen wir dir an dieser Stelle auch mal was ganz im Vertrauen sagen: Ja, auch wir lieben die Geschwindigkeit, und auch wir drücken gerne mal aufs Gaspedal – vielleicht auch mal den einen oder anderen Ticken zu viel. Aber Geschwindigkeitsbegrenzungen sind ja nicht einfach nur „Just for Fun“ auf unseren Straßen zu finden und sind auch nicht dazu da, dich zu „nerven“.
Wenn du zu schnell fährst, gefährdest du nicht nur dich, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Und auch wenn es sich vielleicht mal cool anfühlt, schnell zu fahren: Einen Unfall mit Verletzten oder im schlimmsten Fall sogar Toten zu verursachen, wird dich ein Leben lang verfolgen.

Wie kann ich wissen, ob ich geblitzt wurde?
Wenn du dir diese Frage stellst, ist es dir sicher auch schon mal passiert: Du hast einen rötlichen Blitz wahrgenommen. Oder vielleicht doch nicht? Wurdest du jetzt geblitzt oder nicht?
Leider bleibt dir in diesem Fall nichts anderes übrig, als auf den „Vollstreckungsbescheid“ zu warten. Oder, um es nicht so dramatisch auszudrücken: Die Behörde wird sich bei dir melden, wenn du geblitzt wurdest.
Anrufe oder E-Mails sind nicht nur aus Datenschutzgründen sinnlos, sie bereiten den ohnehin schon teilweise überforderten Behörden zusätzliche Arbeit. Ein Tipp: Fahr einfach ein bisschen vorsichtiger, dann bist du auf der sicheren Seite 😉.
So! Das war auch schon alles. Wir hoffen, dass wir dir mit unserer Antwort weiterhelfen konnten und wünschen dir eine gute, sichere und vor allem blitzerfreie Fahrt!