Roller hat keine Kompression

Roller hat keine Kompression

Bisher ist dein Motorroller mehr oder weniger ordentlich gefahren. Doch plötzlich merkst du, dass der Motor irgendwie unrund läuft. Er knallt beim Fahren unkontrolliert und dein Spritzverbrauch ist unnormal hoch. Außerdem zieht der Roller nicht mehr so gut an und bringt allgemein einfach kaum noch Leistung. Das könnte daran liegen, dass der Roller keine oder kaum noch Kompression hat. Wir zeigen dir hier, was du in einem solchen Fall machen kannst.

Um sicherzugehen, dass es an der mangelnden Kompression liegt, solltest du diese zunächst einmal messen. Dazu brauchst du einen entsprechenden Kompressionsmesser – oder eine Werkstatt. Um eine fehlende Kompression zu beheben, solltest du zuerst Zündkerze und Zündkabel untersuchen. Schau auch, ob die Ventile richtig eingestellt sind. Meistens liegt es jedoch an den Kolben. Zeigen sich dort Risse oder andere Beschädigungen? Möglicherweise ist auch die Zylinderkopfdichtung defekt. Tausche dann die Dichtungsringe aus. Auch das Kugelgehäuse muss richtig belüftet werden. Zu guter Letzt solltest du auch Ölpumpe, die Schmierung und die Treibstoffzufuhr überprüfen.

Das waren auf den ersten Blick die wichtigsten Schritte, die du unternehmen kannst, wenn dein Roller keine Kompression hat. Allerdings wären wir ja kein richtiger Rollerblog, wenn wir dir nicht noch ein paar mehr Details geben würden – bzw. eine komplette Schritt-für-Schritt-Anleitung. Lies daher auf jeden Fall noch weiter. Es lohnt sich für dich auf jeden Fall!

Roller hat keine Kompression

Technische Defekte an Geräten und Fahrzeugen sind manchmal wie Krankheiten: Man weiß nicht, wie man sie sich zugezogen hat, und meistens kommen sie genau dann, wenn man sie nicht braucht. Und wie bei Krankheiten auch muss man meistens erst die genaue Ursache kennen, um sie zu behandeln.

Ebenso verhält es sich auch, wenn dein Roller keine Kompression mehr hat. Dabei solltest du aber auch nicht wie ein Quacksalber wie wild drauflosoperieren und sämtliche Teile ausbauen und versuchen, selbst zu reparieren.

Ursache finden – und dann beheben

Eine mangelnde Kompression am Roller zeigt sich durch einige Anzeichen, die du erstmal richtig deuten solltest. Und dann musst du selbst entscheiden, ob du sie (wie eine harmlose Erkältung) ganz einfach „zuhause“ bzw. in deinem Hobby-Keller reparieren kannst, oder ob dir das Know-How bzw. auch die Geräte dazu fehlen.

Wie auch immer: Mit unserem ultimativen Guide weißt du genau, wie man erkennt, dass der Motorroller keine Kompression mehr hat – und du erfährst auch, was du tun musst. Aber fangen wir mal ganz von vorne an. Was ist eigentlich eine Kompression beim Roller?

Was bedeutet “fehlende Kompression” bei einem Roller?

Verbrennungsmotoren (und dazu zählen die Motoren von Rollern) benötigen einen gewissen Druck im Zylinder, damit sich das Luft-Gas-Gemisch besser entzünden kann und somit der Motor überhaupt „funktioniert“.
Der Kompressor sorgt genau für diesen Druck: Er presst das Gemisch zusammen – in der Fachsprache kann man dazu auch „komprimieren“ sagen – und davon wiederum leitet sich die Kompression ab.

Wenn diese Kompression aber fehlt oder unzureichend ist, kann der Motor nicht effektiv arbeiten, was zu Startproblemen, Leistungsverlust und anderen Betriebsstörungen führen kann.

Roller hat keine Kompression
Wenn der Roller keine Kompression hat, läuft der Motor nur sehr schlecht und bringt kaum noch Leistung

Woran erkennt man, dass der Roller keine Kompression mehr hat?

Bevor du die entsprechenden Reparaturen vornehmen kannst, musst du erstmal zweifelsfrei sicher sein, dass es an der Kompression liegt. Dafür gibt es mehrere Anzeichen:

  1. Schwierigkeiten beim Starten:
    Du hast auf jeden Fall einen vollen Tank und eine volle Batterie, aber der Motor geht auch trotz Kickstarter kaum an? Das ist ein deutliches Zeichen, dass der Roller keine Kompression mehr hat.
  2. Geringe Leistung: Normalerweise kannst du so schnell fahren, wie du möchtest (bzw. – so schnell du darfst), aber in plötzlich verliert dein Roller an Leistung? Das könnte auf ein Problem mit der Kompression hinweisen. Der Roller beschleunigt langsamer und reagiert allgemein träger.
  3. Fehlender Druck beim Kickstarter: Wenn du den Kickstarter betätigst und du das Gefühl hast, dass es keinen Widerstand oder Druck gibt, kann das ebenfalls auf einen Kompressionsverlust hindeuten. Normalerweise solltest du beim Durchdrücken des Kickstarters einen gewissen Widerstand spüren. Denn das weist darauf hin, dass der Motor komprimiert wird.
  4. Komische Geräusche: Im Normalfall läuft ein Motorroller ruhig und relativ geräuscharm. Ein Motor ohne ausreichende Kompression allerdings kann zu ungewöhnlichen Geräuschen führen. Klappernde oder klopfende Geräusche deuten auf Probleme mit der Zylinderdichtung oder den Kolbenringen hin.
  5. Rauch aus dem Auspuff: Wenn es qualmt und raucht, ist meistens was kaputt. Und das ist auch in diesem Fall so: Kommt beim Starten des Rollers oder während des Betriebs Rauch aus dem Auspuff, kann das auf undichte Dichtungen oder Ventile hinweisen.

Natürlich können die einzelnen Punkte für sich bzw. auch alle zusammen auf ein anderes Problem hinweisen. Eine sichere Antwort kann dir da nur die Fachwerkstatt geben – Ferndiagnosen aus dem Internet sind eigentlich fast immer nur Spekulation. Ein Motorroller muss von erfahrener Hand und geschultem Auge angefasst bzw. untersucht werden. Solltest du also diese Anzeichen bei deinem Motorroller feststellen, empfehlen wir dir den schnellsten Ganz zur Werkstatt.

Wie kann man eine mangelnde Kompression am Roller beheben?

In der Regel wirst du um einen Besuch in einer Werkstatt nicht herumkommen – denn du brauchst nicht nur das nötige Know-How, sondern auch spezielle Werkzeuge bzw. Geräte. Mach die folgenden Schritte also nur, wenn du genau weißt, was du tust. Achte dabei vor allem auf deine Sicherheit!

  1. Diagnose durchführen:
    Zunächst einmal musst du schauen, dass auch nichts anderes das Problem sein könnte: Überprüfe also erstmal den Luftfilter, um sicherzustellen, dass er nicht verstopft ist und ausreichend Luft in den Motor gelangt. Untersuche auch den Auspuff auf Blockaden, die den Abgasstrom behindern könnten und sie nach, ob die Zündkerze verschmutzt ist, einen korrekten Abstand hat und allgemeinen in Ordnung ist.
  2. Kompressionsprüfung durchführen:
    Im Idealfall hast du ein Kompressionsmessgerät, mit dem du den Druck im Zylinder messen kannst. Vergleiche die gemessene Kompression mit den spezifizierten Werten des Herstellers. Diese findest du in der Betriebsanleitung oder auch auf den Websites der Händler.
  3. Checke die Ventile:
    Nun sind die Ventile dran. Untersuche sie auf Verschleiß, Schäden oder Undichtigkeiten. Stelle auch sicher, dass die Ventile korrekt eingestellt sind.
  4. Dichtungen überprüfen:
    Ist bei deinem Roller noch alles dicht? Gerade die Zylinderkopfdichtung und andere Dichtungen im Motor sind häufig der Grund für eine fehlende Kompression. Achte hier auf Beschädigungen oder Undichtigkeiten und ersetze gegebenenfalls beschädigte Dichtungen.
  5. Kolben und Kolbenringe untersuchen:
    Auch die Kolben und Kolbenringe sind maßgeblich für eine Kompression verantwortlich. Prüfe sie akribisch auf Verschleiß oder Beschädigungen. Besonders Haarrisse lassen sich oft nur bei sehr genauem Hinsehen erkennen. Ersetze auch hier abgenutzte oder beschädigte Teile.
  6. Kugelgehäuse belüften
    Das Kugelgehäuse benötigt genügend Luftzufuhr, damit die Kompression ordentlich funktioniert. Ist das der Fall oder ist die Lüftung durch irgendetwas blockiert?
  7. Ölpumpe, Schmierung und Treibstoffzufuhr
    Klar: Wenn die Kolben nicht richtig geschmiert sind, können sie auch keine ausreichende Kompression aufbauen. Also musst du auch Ölpumpe, Schmierung und Treibstoffzufuhr untersuchen.
  8. Ventilsitze überprüfen:
    Überprüfe auch die Ventilsitze auf Schäden oder Verschleiß. Ist etwas beschädigt, solltest du auch das austauschen.
Roller hat keine Kompression
Einen Roller selbst zu reparieren kann komplizierter sein, als du denkst

Professionelle Hilfe ist keine Schande.

Bist du dir nicht sicher, wie du die Probleme beheben sollst oder sind die Kompressionsprobleme doch schwerwiegender, als du gedacht hast? Dann solltest du dich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein erfahrener Mechaniker kann eine genaue Diagnose stellen und die notwendigen Reparaturen durchführen.

Dabei ist falscher Ehrgeiz nicht nur kontraproduktiv, es kann sogar richtig gefährlich werden, wenn du mit einem „gesunden Halbwissen“ an deinem Motor herumwerkelst. Was ist, wenn du den Motor eher beschädigst, als reparierst und dadurch womöglich einen Unfall baust? Dann ist der Schaden auf jeden Fall höher, als wenn du gleich zu einer Werkstatt gegangen wärst 😉

Natürlich wollen wir niemandem ausreden oder dir vorwerfen, dass du keine Ahnung von Rollern hast. Wir wollen nur sagen, dass es manchmal einfach besser ist, den Fachmann oder die Fachfrau ranzulassen.

So oder so – wir hoffen, dass du deinen Roller bald wieder mit voller Kompression fahren kannst!

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